Pontifikalamt krönt die Jubiläums-Festwochen

Wuchtiges Festgeläute aller Kirchenglocken schallte über den Markt Hohenfels, als am letzten Sonntag der Festwochen Bischof Rudolf Voderholzer in Begleitung von Pfarrer Markus Lettner sowie den Altardienerinnen und -dienern durch das mit einem großen Triumphbogen geschmückte Hauptportal in die vollbesetzte Jubiläums-Pfarrkirche St. Ulrich einzog. Unter festlicher Musik (Irmgard Eichenseer an der Orgel sowie Robert Eichenseer mit der Posaune) wurde das Pontifikalamt eröffnet.  Pfarrer Lettner begrüßte den hohen Gast aus Regensburg, besonders aber auch Bürgermeister Christian Graf mit Markträten, Colonel Pool sowie den Standortgeistlichen Colonel Panzer vom US-Truppenübungsplatz sowie die örtlichen Vereine mit ihren Fahnenabordnungen. Des Pfarrers Bitte an seinen Bischof, die Jubiläumsfeierlichkeiten mit einem Hochamt zu krönen, kam Voderholzer gerne nach.

Er erinnerte sich an seinen ersten Besuch in Hohenfels vor siebeneinhalb Jahren und versicherte, keinen Augenblick habe er gezögert, die erneute Einladung anzunehmen. Erfreut stellte er fest, dass die an den Seitenwänden angebrachten Statuen der zwölf Apostel Jesu nicht nur mit Namen, sondern auch mit den ihnen zugeschriebenen Attributen ausgestattet sind. Zur Feier des Tages war an jedem Bild eine Kerze entzündet und bildeten damit die Apostelleuchter.

Pfarrer Lettner trug das Sonntags-Evangelium nach Matthäus vor, anschließend erklärte Bischof Rudolf in seiner im Mittelschiff gehaltenen Homilie die zwei darin enthaltenen Gleichnisse von einem Schatz und einer kostbaren Perle – „und Jesus sagt, so ist es mit dem Reich Gottes“. Mit Blick auf ein Bild an der Kirchendecke erläuterte er aus der ersten Lesung, der junge Salomon habe nicht um Reichtum gebeten, sondern um Weisheit. Auch Papst Benedikt XVI. habe für seine Rede im Deutschen Bundestag diese Bibelstelle ausgesucht und erläutert: Um ein politisches Amt verantwortungsbewusst ausführen zu können, seien nicht Macht und Einfluss entscheidend, sondern Weisheit und ein aufrichtiges Gewissen. Das Decken-Medaillonbild helfe wie die vielen anderen Gemälde in der großen Pfarrkirche „unseren Glauben zu stärken“, so Bischof Rudolf. Doch so ein Schatz brauche eine kostbare Truhe und die sei in Hohenfels mit der barocken Kirche gegeben – nähmlich der Tabernakel, so Bischof Voderholzer. Das hätten die Planer und Baumeister vor 300 Jahren hingekriegt, ohne weltberühmte, große Künstler, sondern von regionalen Baumeistern geschaffen. „Sie können stolz sein auf ihr Schmuckkästchen“, schwärmte der Bischof über das meisterhafte Bauwerk: „Man kann sich gar nicht sattsehen in dieser Kirche.“ Weiterhin bekundete er seinen Dank an alle Gremien, Vereinen und Gläubigen der Pfarr- und Marktgemeinde sowie an Bürgermeister Christan Graf. Die gesamte Bevölkerung stellte er unter den besonderen Schutz des Heiligen Bischofs Ulrich. Pfarrer Markus Lettner sprach am Ende des Dankgottesdienstes ein von Herzen kommendes Anliegen aus: „Die Türen unserer Pfarrkirche stehen immer offen!“

Die musikalische Gestaltung dieser Festfeier übernahm der Happy-Day-Chor unter der Leitung von Irmgard Eichenseer sowie Milena Vogl an der Querflöte. Robert Eichenseer setzte dem Ganzen noch festliche Posaunenklängen drauf. Mit dem „Te Deum laudamus“ – „Großer Gott, wir loben dich“ wurde das Pontifikalamt abgeschlossen, zudem läuteten alle Kirchenglocken das zweiwöchige Credo aus.

Im Pfarrgarten fand sodann ein Stehempfang statt, es gab reichlich „Jubiläumswein“ von der „Hex von Dasenstein“ aus der Winzerei Lettner, köstliche Schnittlauchbrote sowie verschiedene Getränke.

Bischof Rudolf mischte sich unter das Volk, kam mit zahlreichen Gläubigen in Gespräch und informierte sich bei der von Albert Vogl gestalteten „Ausstellung 300 Jahre St. Ulrich“ über den Bau und Werdegang des Gotteshauses von Hohenfels.

rbt